In diesem Blog veröffentlichen wir Bilder unserer Arbeiten auf verschiedenen Baustellen. Die gezeigten Objekte erstanden nach bewährten Regeln des Pflasterer-Handwerks und der eigenen Inspiration.

Donnerstag, 13. Januar 2011

Domberg zu Freising

Ein paar Bilder einer nicht alltäglichen Baumaßnahme. Der Fußgängerweg zum Freisinger Dom wurde mit Steckkieselpflaster neu verlegt. Als Steinmaterial musste der noch brauchbare, über 200-jährige Kies gemischt mit neuem Kies aus der Isar verwendet werden.


Musterfläche mit Kies ab 30 mm-Straßenbreite 3,30 m-Abstand der Richtschnüre 30 cm

Das Steckkieselpflaster liegt zwischen einer Einfassung aus Granitkleinstein 8/10 fünfzeilig und Granit 8/10 neunzeilig (dient als Kofferspur), verlegt auf Beton. Der Kies musste hammerfest in das Betonbett "gesteckt" werden, sodass die Einbautiefe ein vielfaches der Steinbreite betrug. "Auf Fläche" verlegen war aus Gründen der ungenügenden Haltbarkeit strikt zu vermeiden und wurde von der Bauaufsicht kontrolliert.

Der Hochpunkt des Querprofils ist nur scheinbar "aus der Mitte"-links ist die Kofferspur anteilig mitzurechnen

Das Steckkieselpflaster sollte rechtwinklig zur Längsachse des Weges gerichtet sein, nicht aber im Sinne der exakten Ausrichtung eines Reihenpflasters (bei Kies ein Sortieraufwand der ohnehin nicht zu leisten wäre!), ebenso war der Look des Wildpflasters nicht erwünscht.

Die Ausrichtung des Pflasters ist besonders vor dem Verfugen gut zu erkennen. Die engfugige Verlegung ist nötig, um eine bessere Begehbarkeit zu erhalten.

Der Sortieraufwand ist ohnedies einer der entscheidenden Faktoren beim Steckkieselpflaster. Die Baufirma musste kontinuierlich mit mindestens 4 Mann, schon in der Kiesgrube, das Steinmaterial entsprechend Form und Größe sortieren. Mit dem gesammelten Material konnte man 2 Pflasterer permanent am Arbeiten halten, wobei zu berücksichtigen war das auf 3 m² verlegte Fläche etwa 1 m² Ausschuß liegen blieb. Die Tagesleistung für 2 Pflasterer betrug +/- 15 m², was auch den hohen Qualitätsansprüchen von Architekt und Stadt geschuldet war.


(Ausschnitt) lebhaftes Farbenspiel und enge Fugen
Jeden Tag kurz vor Feierabend wurde die frischverlegte Fläche ausgiebig beregnet um die Bindung des Kies im Bettungsbeton zu begünstigen und um eventuell anhaftenden Zementschleier abzuwaschen.Danach musste sichergestellt werden das die Steckkieselfläche, um Schäden (Setzungen, Löcher, Verschiebungen) zu verhindern , nicht betreten oder begangen werden konnte.
Am letzten Arbeitstag der Woche wurde die gesammte Wochenleistung in einem Zug mit flüssigem Zementmörtel (600 kg Zement pro m³) vergossen.
Beim Abspülen der Pflasterfläche wurden die Fugen leicht ausgewaschen (Schattenfuge) um den einzelnen Kieselstein nicht völlig konturlos im Mörtel zu "versenken". Der lebhfte Charakter der Steckkiesel würde sonst arg zubetoniert werden und das Erscheinungsbild verderben.

vor dem Verfugen
nach dem Verfugen



Zuguterletzt lässt sich als Fazit dieser außergewöhnlichen Baumaßnahme Folgendes festhalten:
Steckkiesel von 30mm bis 150 mm
  • die Beschaffenheit (Größe, Form, Farbe) der verwendeten Kiese ist unabdingbar für ein ansehnliches Steckkieselpflaster
  • das Sortieren erfordert ein wenig Geschicklichkeit, Ausdauer und Konzentration
  • handwerkliches Geschick Hand in Hand mit kunstvoller Ausführung durch die beauftragten Pflasterer ist unbedingt vonnöten,da Steckkiesel kaum mit genormten Natursteinen vergleichbar sind 
  • harte Zementvermörtelung und starre Bettung sind aus bekannten Gründen nicht die optimale Lösung, Dehnungsfugen bieten keinen ausreichenden Schutz vor ausbrechenden Mörtelfugen. Folge sind Nachflickarbeiten mit unansehnlichen Resultaten.                                                            
Domberg auf  Knieen

Mittwoch, 12. Januar 2011

Winterpause

Schnee und Frost. Die vergangenen Schnee und Frostperioden verhindern das Pflasterarbeiten nachhaltig ausgeführt werden können. Schnee ließe sich beiseite räumen, lediglich die Menge könnte ein Problem sein. ABER - Ein "durchgefrostetes"  Schotterplanum ist mit großer Sicherheit der Grund für vielfältige Schäden und Mängel an der Pflasterfläche! Die Arbeiten auf Baustellen werden dementsprechen einstweilen ausgesetzt.
Um für die kommende Saison gerüstet zu sein wird inzwischen der Zustand des Handwerkszeug überprüft und, wenn nötig, instandgesetzt. Weil das ohne Zeitdruck geschieht, bleiben natürlich genügend Pausen um sich nicht zu verausgaben. Hauptsache zu Saisonbeginn fertig.
Wann das Arbeitsjahr beginnt, wenn die Baumaßnahme nicht gerade eine Tiefgarage ist, ist abhängig vom Winterende (Frost) und den eventuell nötigen Vorarbeiten der beauftragten Baufirma.
In der Regel beginnen die Vorbereitungen Ende Februar / Anfang März.
Bis dahin genieße ich die Zeit zu Hause und gönne mir eine Ruhepause.

Sonntag, 19. September 2010

Triskel - Basalt in Granit-Segmentbogenpflaster

Pflaster wurde während der Arbeit gewässert, um die Form zu überprüfen
Nach der Fertigstellung, schön in das Segmentbogenpflaster eingebunden
Geflochtene Bänderung im Zugang zur Haustür, vor den Humusierungsarbeiten

Keine zeitliche Abfolge

Die Bilder die gepostet werden sind nicht nach ihrer Fertigstellung geordnet! Wir haben 100te Fotos von unseren "Werken", die relativ ungeordnet sind und erst nachdem wir sie begutachtet haben veröffentlicht werden.